Versuchsplanung
Für den Versuch wurde sich für eine Basilikumpflanze (Lat.
Ocimum basilicum) entschieden. Diese Pflanze braucht nach Aussage des
Verkäufers sehr viel Wasser. Somit wird im Versuch auch mit vielen
Bewässerungszyklen zur Auswertung gerechnet. Es wurden vier etwa gleich große
Exemplare gekauft und zwei ins Gewächshaus eingebracht. Die anderen beiden
Pflanzen werden neben dem Treibhaus aufgestellt und nach „gut Dünken“
bewässert. Somit können nun Vergleichswerte zwischen den beiden
Bewässerungsmethoden (Bodenschalen und Ringtropf) als auch zwischen einer Hand-
und automatisierten Bewässerung erfasst und ausgewertet werden. Die Dauer des
Versuches ist auf zwei Wochen in den Schulferien festgelegt, damit das
Laborgewächshaus mit seiner Automatisierung aus sicherheitstechnischen Gründen
unter Beobachtung steht.
Energieverbräuche der Steuerung, Sensoren und Aktoren
Die unterschiedlichen Leistungsaufnahmen der einzelnen
Aktoren und der Gesamtsteuerung wurden mit einem Verbrauchsmessgerät ermittelt
und als Grundalge für die Kostenanalyse verwendet.
Geräte 230V AC
Lüfter1 7W
Heizung 1630W
UV-Lamoe 16W
IR-Lamoe 87W
Geräte 12V DC
Fenstermotor 16W
Lüfter2 2W
Lüfter3 3W
Pumpe 33W
Geräte 24V DC
Kleinsteuerung 13W
Geräte 230V AC
Lüfter1 7W
Heizung 1630W
UV-Lamoe 16W
IR-Lamoe 87W
Geräte 12V DC
Fenstermotor 16W
Lüfter2 2W
Lüfter3 3W
Pumpe 33W
Geräte 24V DC
Kleinsteuerung 13W
Erfassung von Vergleichswerten bei Bewässerung
Um
die Messwerte zu erfassen, wurde das Standardprogramm um eine Betriebsdatenerfassung
erweitert und folgende Register programmiert. Ebenso kommen neue Programmfunktionen
zum Ablesen der Messwerte hinzu. Die Einstellung für Tag 13h und Nacht 11h
angenommen und eingestellt:
Register
für Tag
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Register
für Nacht
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Zeitzähler Ring-Tropf-Bewässerung
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Zeitzähler Ring-Tropf-Bewässerung
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Zeitzähler Topfschalen-Bewässerung
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Zeitzähler Topfschalen-Bewässerung
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Zeitzähler Heizung
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Zeitzähler Heizung
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Zeitzähler UV-Licht
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Zeitzähler UV-Licht
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Zeitzähler IR-Licht
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Zeitzähler IR-Licht
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Die
Kennzahlen werden täglich aufsummiert und in einen internem Speicher abgelegt.
Diese werden dann jeweils am nächsten Tag abgelesen und in eine Excel-Tabelle
eingetragen und ausgewertet. In der Nacht um 24:00 Uhr werden die aktuellen
Betriebsdaten in den Speicher gelegt und den aktuellen Wert wieder auf null
gesetzt. Die Daten von vorgestern werden von den Daten von gestern
überschrieben.
Datenauswertung der Energieverbräuche
Folgende Auswertungen wurden über den zweiwöchigen Optimie-rungsversuch ermittelt. Die einzelnen Verbräuche der Aktoren werden mit einem Wert von 0,25€/kWh multipliziert. So können auch die Stromkosten ermittelt werden. Die Kosten für den Versuchszeitraum betragen somit gerade mal 1,15€. Da der Versuch in den Sommermonaten stattfand, sind entsprechend keine Kosten für Heizung angefallen. Diese würden natürlich in der Heizperiode deutlich höhere Kosten verursachen. Hier soll das Prinzip der Datenanalyse durch die Betriebsdatenerfassung verdeutlicht werden.Datenauswertung der Wasserverbräuche für den Versuchszeitraum
Auswertung Bodenschalenbewässerung
Der Versuch hat zum einem gezeigt, das an wärmeren Tagen die Pflanze mehr Wasser verbraucht. Die Temperaturen lagen im Durchschnitt bei 21°C bis 26°C. Somit wurde 636 ml in 14 Tagen verbraucht bei einem Durchschnitt von ca. 23 ml pro Tag. Die Verdunstung in der Schale war überwiegend konstant anzusehen. Warum die Pflanze bei einigen Tagen nachts kein Wasser angefordert hat, ist noch nicht plausibel erklärbar. Die Temperatur sowie die unterschiedliche wetterabhängige Sonneneinstrahlung haben ggf. einen Einfluss auf die Fördermenge. Diese wiederum hat mit der von uns festgelegte Zuordnung des Zählrhythmuses für Tag und Nacht eine Auswirkung auf die Auswertungsmethode und somit auf die Auswertungsergebnisse.
Eine andere Pflanze wurde parallel vor dem
Gewächshaus herkömmlich mit einer Gießkanne nach „Gutdünken“ durch eine andere
Person gegossen und ebenfalls die Mengen notiert. Diese Gießkannenmethode
verbrauchte für den gleichen Zeitraum bei gleichen Licht- und Temperaturenverhältnissen
950 ml. Das bedeutet eine Einsparung von Wasser von ca. 30% durch die Automatisierung.
Auswertung Ringtropfbewässerung
In diesem Versuch wurden die Sensorelektroden (vergoldete
Kupferelektrode) waagerecht durch den Blumentopf von außen in die Erde
gesteckt. Die Auswertung in Bezug auf die Regelbarkeit lieferte leider nicht so
gute Ergebnisse. Nach sieben Tagen ist das Elektrodenpaar oxidiert bzw. begann
sich aufzulösen (ebenso wie zuvor die original mitgelieferten
Zinn-Kupfer-Elektroden.
Im Blumentopf befand sich im Wurzelbereich schon beim Kauf
Düngergranulat. Durch die Feuchtigkeit und den sich auflösenden Salzen im
Dünger veränderte sich der elektrische Leitwiderstand der Pflanzerde. Durch den
sich ständig variierenden Widerstand der Erde konnte mit einem fest
eingestellten Schwellwert in der Platinenschaltung nicht mehr eine stabile
Regelung sichergestellt werden. Ebenso wurde durch den ständigen Stromfluss der
elektrochemische Prozess der Pflanze selbst beeinflusst und ggf. gestört. Durch
Strom, Salze und Wasser entstand ein galvanischer Prozess, der die
Metallelektroden entsprechend auflöste. Es wird auch angenommen, dass
Kupferelektroden selbst zwischen den Polen durch den Wurzelbund wanderten und
die Pflanze somit schädigten. Dieses zeigte sich durch das fast komplette
Auflösen einer Elektrodenseite. Die Elektroden wurden dann gegen ein neues Paar
ausgetauscht, die ebenfalls nach kurzer Zeit begannen sich aufzulösen, und so
wieder keine befriedigenden Regelergebnisse lieferten. Auch der Austausch nach
5 Tagen durch Lötstifte (CuZn verzinnt) haben leider die letzten drei Tage
ebenfalls keine Ergebnisse geliefert. Auch die Zinn-Schicht begann sich leicht
zu lösen.
Eine andere Pflanze wurde ebenfalls parallel vor dem
Gewächshaus herkömmlich mit einer Gießkanne nach „Gutdünken“ durch eine andere
Person gegossen und ebenfalls die Mengen notiert. Diese Gießkannenmethode
verbrauchte für den gleichen Zeitraum bei gleichen Licht- und
Temperaturenverhältnissen 1140 ml. Der ausgewertete automatisierte
Wasserverbrauch liegt hingegen bei 667 ml. Da der Versuch durch den Austausch
der Elektroden nicht valide genug ist, kann entsprechend kein Einsparpotential
angegeben werden. Der Teilversuch muss unter ähnlichen Bedingungen wiederholt
werden.
Diskussion
Bei der Bodenschalenbewässerung ist anzumerken, dass diese
Regelungsmethode recht stabil funktioniert. Viele Hobbygärtner bestätigen, da
sie am häufigsten von unten gießen und damit gute Ergebnisse erzielen. Um die
Verdunstungsmenge weiter zu minimieren, wäre hier noch eine zusätzliche
Manschette zwischen Topf und Schale als Verbesserung anzubringen.
Bei der Ringtropfbewässerung ist dringend anzumerken, dass
Versuche mit anderen Elektrodenmaterialien eingehender angestellt werden
müssen. Das Mineral Grafit könnte eine gute Lösung sein. Da Versuche mit
Pflanzen stattfinden, dauern diese naturgemäß entsprechend länger und könnten
in einen eigenen Jugendforscht-Projekt im nächsten Jahr durchgeführt werden.
Ein anderes Projekt könnte die Entwicklung einer indirekten
Feuchtigkeitsmessung für die Pflanzerde sein, um das Problem des
elektrochemischen Prozesses der Pflanze zu umgehen. Als erste Reaktion auf
diese Probleme bei der Feuchtigkeitsmessung der Blumenerde ist das Programm auf
eine Intervallmessung umgestellt worden. In einem Intervall von 10 Minuten wird
jeweils nur für 5 Sekunden der Sensor aktiv geschaltet. Dadurch ist eine
Dauerbestromung der Pflanze vermieden und die Elektrode hat auch eine erheblich
höhere Lebensdauer.